Spieler: Johanna und Harald Sperlich
Spieldauer: 70 Minuten
Bühne / Podest: 5 m Breite
  4 m Tiefe
  80 cm Höhe
Stromanschluss: 220 V / 16 A

Die Trauer hinter der Maske
Eine Inszenierung mit Schauspiel
und großen Marionetten.

Figur Varueté Olymp

... eine Liebesgeschichte
... ein Mord
... ein Krimi


Was geschieht, wenn man Theater mit Zirkus kreuzt? Die lose Folge artistischer Nummern aus der Arena auf die Theaterbühne holt? Man erhält das Varieté – jenen Ort, den schon bei bloßer Nennung eine wohlige Aura der Anrüchigkeit umweht.

Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Städte anwuchsen und das Bürgertum erstarkte, bedurfte es einer neuen Form urbanen Vergnügens, die allen – vom Adligen bis zur Prostituierten – zugängig war. Die einfache Erfolgsformel lautete: „Wein, Weib und Gesang“, und (weibliche) Gesellschaft. Wenige Jahrzehnte später ergänzten artistische und tänzerische Einlagen das Unterhaltungs­angebot und die Etablissements erhielten den Namen „Varieté“. Um 1860 war daraus schon eine eigenständige Kunstgattung geworden – noch immer allerdings mit zweifelhaften Leumund. Der künstlerische Anspruch des Varietés stieg zur Jahrhundertwende und erreichte seinen Höhepunkt im brodelnden Kochtopf der abgründigen guten Laune der „Goldenen Zwanziger“. Für das Jahr 1922 z.B. erfasste das Statistische Jahrbuch für Berlin 170 Varietés – manche davon mit über 1.000 Zuschauerplätzen!

Spätestens zu dieser Zeit hielten auch Varieté-Puppen auf den großen Bühnen Ein­zug. Trick-Puppen für unterhaltsame Zwischenspiele in längeren Marionetten- oder Handpuppenstücken gab es da schon mehrere hundert Jahre lang. Ihr besonderer Reiz bestand in der Fähigkeit, Kunststücke vollbringen zu können, die menschlichen Artisten verwehrt bleiben: die Körpergröße in alle Extreme verändern, in Einzelteile zerfallen und wieder auferstehen, der Schwerkraft ein Schnippchen schlagen.

Für Puppenbauer wie –spieler ist es eine Tüftelei, die gut gelernt sein will, die Artisten zum Leben zu erwecken. Die Puppenspieler des Hohenloher Figuren­theaters haben das Kunststück im Verbund mit den begnadeten Puppenbauern Barbara und Günter Weinhold vollbracht: In „Varieté Olymp“ nehmen sie uns mit original Trick-Marionetten mit ins ­zwielichte Milieu der Varietés:

20 Jahre sind seit den tragischen
Ereignissen um Martha Lecoeuer, Star des Varietés Olymp, ihren wechselnden Liaisons und dem ­vermuteten Mord an ihrer Tochter vergangen. Heute stehen die Künstler von einst wieder gemeinsam auf der Bühne: der Clown, der Magier, die Sängerin – doch die Vergangenheit hat auf jedem ihre düsteren Spuren hinterlassen. Während die Zuschauer das Unterhaltungsprogramm genießen, spitzt sich die Lage hinter den Kulissen zu.

Variete Bild
Ton- und Lichttechnik: wird gestellt
Aufbauzeit: 3 Std.
Figuren und Requisiten: Theaterfigurenbau Weinhold
Bühnenbild: Rolf Cofflet
Idee: Nis Sogaard
Text: Susanne Sogaard-Weinhold